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Sturzprophylaxe

Eine Sturzprophylaxe ist nicht nur für ältere Menschen von hoher Bedeutung, sondern für alle Menschen, die aufgrund von Krankheit bewegungseingeschränkt sind oder über Störungen des Gleichgewichts verfügen.

Das Risiko eines Sturzes erhöht sich mit der Abnahme körperlicher und geistiger Fähigkeiten und Fertigkeiten, weshalb es zu den Zielen gehört, sowohl diese Kompetenzen zu stärken also auch programmatisch gegen Sturzrisiken zu arbeiten. Dies schließt praktische Übungen genauso ein wie theoretische Überlegungen, um z. B. den Wohnraum sturzsicher zu gestalten.

Jeder, der einmal gestürzt ist, weiß, wie sich die Ohnmacht des Fallens anfühlt und dass ein Sturz manchmal richtig wehtun kann, vor allem, wenn man auf den Fall nicht vorbereitet ist. Bei älteren Menschen oder Menschen, die krankheitsbedingt über körperliche Einschränkungen verfügen, ist das Risiko schlimmer Schäden weitaus höher als bei normal-gesunden Menschen. Ein Sturz kann so z. B. zum berüchtigten Oberschenkelhalsbruch führen.

Aber auch viele andere Frakturen, Stauchungen, Erschütterungen oder Wunden sind möglich. Deshalb ist eine Sturzprophylaxe eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen, um Menschen in ihrer Bewegung und Körperhaltung zu stärken und zu sensibilisieren.

Was ist eine Sturzprophylaxe?

Die Sturzprophylaxe ist ein Übungs- und Anwendungsprogramm aber auch eine Präventionsmaßnahme für alle Menschen, die einer erhöhten Sturzgefahr ausgesetzt sind. Die Betroffenen sollen sensibilisiert werden, selber das Risiko von Stürzen zu verringern, um so den Alltag besser gestalten zu können.

Zu den wichtigsten Inhalten der Prophylaxe-Programme gehören:
1. Kräftigung der Muskulatur des kompletten Körpers insbesondere Rumpf-, Becken- und Beinmuskulatur sowie der häufig vernachlässigten Schulteranbindung
2. Förderung des Gleichgewichts- und Orientierungssinns 
3. Korrektur von fehlerhaften Haltungs- oder Bewegungsmustern,
4. Reflexion der Alltagswelt, um Sturzrisiken zu erkennen, zu beseitigen oder zu umgehen

Die wichtigsten Ziele sind Standsicherheit und Bewegungssicherheit. Hierfür bietet das Motus Monheim Team am Patienten ausgerichtetes Training an, um alle Bedürfnisse zu erfassen und passende Übungssettings zu arrangieren. Nur durch regelmäßiges Üben können Sturzrisiken gesenkt werden.

Der Erfolg hängt dabei auch immer von den individuellen Grenzen und Möglichkeiten ab, weshalb es wichtig ist, sich an jedem Patienten neu auszurichten.

Sturzprophylaxe umfassend verstehen

Um Menschen vor Stürzen zu sichern, sind die Kräftigung des Körpers und das Fördern der Gleichgewichts- und Konzentrationsfähigkeit wichtige Grundlagen. Da aber sehr viele Faktoren einen Sturz begünstigen können, muss über diese Aspekte hinausgedacht werden. Krankenkassen und Ärzte sowie qualifizierte Physiotherapeuten arbeiten hierbei eng zusammen, um nahezu alle Einflussgrößen auf ein Sturzrisiko zu erfassen und zu verringern. 

Die wichtigsten Aspekte sind:
- sichere Gestaltung der Umwelt (Beleuchtung, Haltegriffe, Geländer …),
- sicheres Verhalten (Vermeidung von Hektik, Tragen rutschhemmender Socken, korrekter Umgang mit Hilfsmitteln wie etwa dem Gehstock),
- Prüfung und ggf. Anpassung der Sehleistung,
- Prüfung und ggf. Anpassung von Medikamenten (z. B. Antideprissiva),
- korrekte Anwendung von Hüftprotektoren,
- passive und aktive Mobilisierung und regelmäßiges Bewegen.

Sturzprophylaxe in der Physiotherapie

In der Physiotherapie liegt der Schwerpunkt auf der Mobilisierung und dem Einüben sicherer Bewegungen und Haltungen inklusive der Kräftigung des Körpers und insbesondere der Muskeln und Gelenke, die für sicheres Gehen und Stehen hauptverantwortlich sind.

Deshalb wird auch des Öfteren vom Gangsicherheitstraining gesprochen. Neben dem Einüben adäquater Bewegungs- und Haltungsmuster mit oder ohne Hilfsmittel nimmt das Fördern bewusster Wahrnehmung einen weiteren Schwerpunkt ein. So kann beispielsweise das bewusste Setzen eines Fußes die Gangsicherheit maßgeblich erhöhen, weil etwaige Hindernisse frühzeitig erkannt werden können oder aber genug Zeit bleibt, das Gleichgewicht zu organisieren. Das Ziel sind ausgeglichene, schwungreduzierte und flüssige Bewegungen.

Aber ebenso spielt auch die Auseinandersetzung mit psychischen Faktoren eine Rolle, so etwa mit der Angst vor Stürzen, Unsicherheitsgefühlen oder Konzentrationsschwächen. 

Möglichkeiten im Motus Monheim

Patienten haben die Möglichkeiten, je nach Ausprägung der körperlichen Probleme Einzeltermine speziell für die Sturzpropylaxe und Gleichgewichtstraining für 30 oder 60 min. zu erhalten.

Wenn diese Probleme nicht zu groß sind, können auch entsprechende Präventionskurse belegt werden.

 

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